„Wir sind hier! Wir sind laut! Weil ihr uns die Zukunft klaut!“
Wenn man eine Lesung mit einer „echten“ Autorin erleben kann, dann ist das immer etwas ganz Besonderes. Dieses Erlebnis hatten in der letzten Woche vor den Herbstferien die Dritt- und Viertklässler der Grundschulen Oberwinter und Remagen. Ermöglicht hatten das die kirchlichen Büchereien, EÖB Oberwinter, KÖB Unkelbach, EÖB Remagen, mit Mitteln aus dem bundesweiten Förderprogramm „Neustart Kultur“.
Am Dienstagmorgen besuchte Dela Kienle die beiden 4. Klassen der Grundschule Oberwinter und las aus ihrem Sachbuch für Kinder „Plastik? Probier’s mal ohne!“. (Fast) überall und in vielen alltäglichen Produkten, wo man es oft nicht erwartet, ist Plastik enthalten. Im schlechtesten Fall landet dieser als Mikroplastik wieder in unseren Nahrungsmitteln. Kienle, die bereits viele Kinder-Sachbücher geschrieben hat und auch regelmäßig in der Kinder-Zeitschrift „Geolino“ veröffentlicht, verstand es gut – u.a. mit multimedialer Unterstützung – die Kinder für das Thema zu sensibilisieren und zu begeistern. Die Schüler*innen stellten viele Fragen und berichteten auch von eigenen Erfahrungen mit Plastik, dem Müllsammeln und -vermeiden. Bestimmt sind die im Buch vorgestellten 30 Plastik-Einspartipps auf fruchtbaren Boden gefallen.
Einen anderen Ansatz, um Kinder auf Umweltprobleme und ihre eigenen Handlungsmöglichkeiten aufmerksam zu machen, hat Veronika Wiggert, Sie war am Freitagmorgen in der St.Martin-Schule in Remagen zu Gast. Für die 3. und 4. Klassen las sie aus ihren Kinderbüchern „Schluss mit Plastik“ und „Tiere in Not“. Dies sind die ersten beiden Bände einer Reihe, in der die drei Freunde Malin, Trixi und Einstein sich als „Klima-Checker“ engagieren. Nachdem die 9-jährige Malin mit ihrer Mutter auf einer Demonstration von „Fridays for Future“ dabei war, erkennt sie nicht nur, wie wichtig das Thema ist, sondern auch, dass die junge Umweltschutzbewegung eine starke Gemeinschaft ist. Bei ihrem Einsatz für Plastikvermeidung und Naturschutz in ihrem Münchner Umfeld treffen die Klima-Checker aber auf ignorante und sogar skrupellose Zeitgenossen, woraus sich spannende Situationen entwickeln.
Wie in Oberwinter berichteten auch in Remagen die Schüler*innen von persönlichen Erlebnissen und zeigten z.T. überraschende Kenntnisse über Umwelttechnologien. Nicht zuletzt die Hochwasserflut im Juli hat viele Kinder hautnah erleben lassen, was passieren kann, wenn Klimawandel und Umweltverschmutzung nicht gebremst werden. Fazit aus beiden Lesungen: Wir müssen und wir können alle etwas für eine lebenswerte Umwelt tun und sollten uns nicht entmutigen lassen. Erst recht nicht die Kinder!