Bücher verbinden – Schüler der Barbarossaschule Sinzig besuchten die Bücherei

Sturmtief Friederike tobte draußen, aber das interessierte die neun Schüler/innen der Sinziger Barbarossaschule nicht. Sie waren eher aufgeregt, weil sie am Donnerstag, dem 18.01.18, zusammen mit ihrer Lehrerin Johanna Kretschmer, mit dem Zug nach Remagen fuhren und zum ersten Mal die dortige Bücherei besuchten.
Die Schüler/innen im Alter zwischen 11 und 16 Jahren werden in der Schule alle in Deutsch als Zweitsprache unterrichtet (DaZ), da sie erst seit kurzer Zeit in Deutschland sind. Für viele ist eine Bücherei Neuland. In ihren Heimatländern Syrien, Bulgarien, Litauen, Tunesien und Thailand hatten nur einige eine Bibliothek von innen gesehen.
Deshalb bekamen sie zunächst den Auftrag, sich in der Evangelischen Bücherei umzuschauen, um dann in eigenen Worten zu erzählen, was sie in der Bücherei alles vorgefunden haben. Gemeinsam erarbeiteten sie dann einige Regeln für die Nutzung einer Bücherei. Die Büchereimitarbeiterinnen Irmgard Kremer-Bieber und Helene Schäuble waren erstaunt, wie gut die Jugendlichen schon Deutsch sprechen.

Da bei diesem Besuch in der Bücherei die Sprachförderung ein wichtiger Aspekt war, hatten die Büchereimitarbeiterinnen noch einige weitere Aufgaben für die Schüler/innen vorbereitet. Das Märchen Schneewittchen kannten fast alle, aber bisher nur in ihrer jeweiligen Muttersprache. Jetzt ging es darum, in die einzelnen Rollen zu schlüpfen, bloß nicht seinen Einsatz zu verpassen und den Text einigermaßen verständlich zum Ausdruck zu bringen. Dabei zeigten die Jugendlichen erstaunliches Schauspieltalent. Und dass sie obendrein große Ratekünstler sind, stellten sie abschließend bei dem Spiel Charade unter Beweis.